Blogparade Lehrerblogs
Fontanefan veranstaltet eine Blogparade von einem nichtkommerziellen Lehrerblog für nichtkommerzielle Lehrerblogs. Ich möchte euch dazu meine Favoritin vorschlagen: Die Rebis. Dieses Blog ist geradezu komplementär zu meinem, weil es eine Seite des Lehrerseins sichtbar und öffentlich macht, die im Alltag kaum in Erscheinung tritt: Viele schwache, tiefsinnige, zweifelnde, zugewandte, verträumte und auch helle Momente. Dabei geht es nicht nur um das Lehrersein, sondern auch viel um Familie und Fotos aus dem gemeinsamen Leben als Familie.
Dennoch bleibt immer eine klar definierte Grenze gewahrt. Für mich ist dieses Blog eines, was mir sehr oft das Gefühl gibt, nicht allein mit bestimmten Empfindungen zu sein – dabei spielt natürlich ein große Rolle, dass Rebis eben auch Mutter ist und damit einen Blick auf Schülerinnen und Schüler besitzt, der kinderlosen Lehrkräften naturgemäß weitgehend verwehrt bleibt – das ist übrigens *keine* Wertung in dem Sinne, dass man keine gute Lehrkraft sein kann ohne eigene Kinder!
Noch etwas anderes – es ist meine Art der Wahrnehmung und basiert auf meinen Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren machen durfte – jeder darf mich für paranoid, übertrieben misstrauisch, übelwollend und sonstwas halten und es ganz anders machen:
Es gibt zurzeit Verlage, die in ihren eigenen Blogs so etwas wie Blogparaden oder das Prinzip „Blogstöckchen“ aufgreifen. Man sollte sich klarmachen, dass das technologisch wahrscheinlich nicht nur aus Anerkennung geschieht, sondern auch mit darauf abzielt, die eigene Seite höher im Suchmaschinenranking zu positionieren. Eine Blogparade ist ein hervorragendes Mittel, um sogenannte Backlinks zu erzielen, aus denen Google die Relevanz eines Inhalts und damit die Positionierung bei Suchanfragen errechnet. Google selbst wertet viele Lehrerblogs recht hoch bei bestimmten Suchanfragen, z.B. den Herrn Larbig mit seinen Beiträgen zu Goethes Faust. Google ist ja deswegen so groß, weil die Suchergebnisse inhaltlich oft recht brauchbar sind. Die Suchalgorithmen zielen also darauf ab, relevante und qualitativ hochwertige Inhalte zu erkennen, die bei Verlagen natürlich hinter Paywalls liegen und für Google damit nicht sichtbar sind.
Die Verlage haben natürlich ein Interesse daran, dass ihre (Bezahl-)Inhalte bei Suchanfragen von Lehrkräften unter den ersten Treffern sind und optimieren ihre Seiten daraufhin mit der Beratung durch SEO-Agenturen (SEO = Search Engine Optimizing – Grundfrage – mal böswillig formuliert: Wie komme ich egal mit welcher inhaltlichen Qualität in den Suchergebnissen nach oben?).
Die Hauptdomain profitiert dabei auch von Inhalten von Subdomains – zumindest den Gerüchten nach in SEO-Kreisen. Das kann man den Verlagen als Wirtschaftsunternehmen übrigens nicht übelnehmen. Mich hat ein Artikel von Wolfgang Michal sehr nachdenklich gemacht. Wir Lehrerblogs müssen uns inhaltlich mittlerweile vor vielen Verlagsinhalten nicht verstecken und sollten uns selbst mehr durch gegenseitige Verlinkung stärken (ich bin dabei übrigens nicht gerade vorbildlich).
Du schreibst immer wirklich kluge Sachen. Danke! :-)
Rechne bitte dabei eine ganze Menge Misstrauen meinerseits mit ein. Es gibt bestimmt auch andere, sehr positive Sichtweisen auf dieses Vorgehen der Verlage.
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Hui, eigentlich wollte ich an das Gute im Menschen glauben…
Aber etwas fällt mir bei den Lehrerblogs, die ich selbst lese, und meinem eigenen immer häufiger auf: einige Ideen scheinen alle gleichzeitig zu haben. Gerade denke ich über die anderen Lehreblogs nach, da lese ich hinterher im Halbtagsblog von Herrn Raus Sammelkarten und komme über Fontanefan hierher gestolpert. Und so geht das häufiger. Bis jetzt war das seltsame Wort Schwarmintelligenz doch recht abstrakt – aber in letzter Zeit wird es mir fast etwas unheimlich.
viele Grüße aus der Provinz von Frau Henner