Dinge, über die ich im Netz stolpere
Auto-Responder
Sie sind nicht tot zu kriegen. Momentan weist mich ein Auto-Responder eines Forenmitglieds ständig darauf hin, dass es nicht mehr Mail erreichen ist und ich mich stattdessen doch bitte an die im Auto-Responder angegebene E‑Mailadresse wenden solle. Da stellen sich für mich Fragen:
- Ist das klug, in einem Forum um Hilfe zu bitten und dann zu verreisen, bzw. toter Mann zu spielen?
- Könnte man nicht gleich eine Weiterleitung zu der Vertretungskraft einrichten? (dann wird die damit belästigt)
Es handelt sich übrigens um ein Moodleforum. Das kann man per Mail abonnieren. Dummerweise wird als Reply-to die Mailadresse des Antwortenden verwendet. Ich könnte natürlich meine E‑Mailadresse deaktivieren… Das Verfahren „Auto-Responder“ mag technisch einfach zu implementieren sein – menschlich finde ich es in diesem Fall spannend.
paper.li
Meine Timeline ist voll von „Dailys“. Diese „Dailys“ sehen so aus, als seien sie im Wesentlichen Aggregationsprodukte, d.h. der Ersteller legt Quellen fest, aus denen die „Dailys“ dann gespeist und weitgehend automatisiert erstellt werden. Einerseits finde ich komisch, dass sich sowas nicht einfach per Filterregel eliminieren oder kategorisieren kann. Mir ist die jeweilige Person ja wichtig – sonst würde ich ihr nicht folgen. Da können Social Networks noch flexibler werden.
Andererseits sehe ich darin für mich keinen Mehrwert. Die Zugriffszahlen auf vielen paper.li-Seiten sind auch nicht sooo beeindruckend. Ich verstehe den Gedanken dahinter so, dass Informationen an einem Ort mit möglichst wenig Aufwand gebündelt werden sollen. Aber korrelieren nicht Aufwand und Relevanz im Allgemeinen? Kann man durch ein paar Klicks die Relevanz von kommentierten Linkempfehlungen ersetzen? paper.li gewinnt auf diese Weise einiges an Daten. Fraglich also, ob der Vorteil des Systems die ideellen Kosten überwiegt.
Kostenlos-Kultur
Diesmal meine ich nicht die Kostenlos-Kultur von Nutzern, sondern die von kommerziellen Anbietern. Da werden teilweise ganze Konzepte von Websites auf UGC (benutzergeneriertem Content) aufgebaut. Mindestens einmal im Monat habe ich irgendein Unternehmen an der Backe, welches hier Productplacement oder Linktausch betreiben möchte – in einem kleinen Nischenblog (Welcher SEO hat denn da beraten?). Gleichzeitig schreien gerade Verlage oft nach angemessener Vergütung für ihre Produkte, bzw. wollen mit dem Leistungsschutzrecht sogar gesetzliche Garantien – am besten sogar für einzelne Sätze und Schlagzeilen. Entweder ist Content etwas wird und alle bezahlen dafür, oder er ist nichts wert und frei.
Verlage genehmigen sich gerne erst Mal alle Rechte an einem Produkt, auch die, die sich durch zukünftige technische Entwicklungen ergeben. Die von Wolfgang Michal konstatierte AGB-Pest in diesem Bereich findet sich durchaus auch in abgewandelter Form auf Portalen für Unterrichtsmaterial, so dass man den Eindruck erhält, dass es neben vertriebsabhängigen Provisionen vor allem auch um Aggregation von Inhalten für lau gehen soll.
Werbung für eigene Blogartikel, gelikte Videos usw.
Neu auf xy.de: Neuer Artikel. Mein Ansatz dazu ist vielleicht viel zu pragmatisch: Entweder mein Artikel ist relevant oder nicht. Wenn er relevant ist, dann wird er über Suchmaschinen von Dritten gefunden oder jemand stolpert in seinem Feedreader darüber. Dieses Blog hat so gut wie keinen Facebook- oder Twittertraffic. Beide Quellen sind hier nicht wesentlich besucherrelevant. Wen mache ich auf Facebook/Twitter auf diese Artikel aufmerksam? Ich umgebe mich doch eh nur mit „Freunden“, die eine gewisse Nähe zu meiner Denkweise besitzen, oder ist das kolossal anders und man folgt nur Querdenkern? Verknüpfte YouTube-Accounts, die mich via Twitter über jedes gelikte Videos eines Followers oder seine Tätigkeit auf anderen Websites informieren, kann ich leider auch nicht filtern, obwohl mir die dahinter stehende Person ja wichtig ist – sonst würde ich ihr nicht folgen. Hier könnten Social Networks besser werden.
Ich werde andererseits manchmal via Twitter auf interessante Diskussionen in Blogs aufmerksam, die ich in meinem Feedreader habe – aber ich könnte wahrscheinlich auch einfach mal den Kommentarfeed abonnieren… #faulheit
Mmmh. Ich stimme allem zu, kriege aber nur vom letzten Punkt wirklich etwas mit. Solche Informationen überlese ich inzwischen vermutlich automatisch.