Multimedialer Wahnsinn: Drei Tools in einer Stunde
Ausgangslage:
Es galt zwei Figuren aus E.T.A. Hoffmanns Text „Die Elixiere des Teufels“ auf Basis einer Menge Lesestoff pointiert zu charakterisieren. Dazu gab es zunächst eine vorbereitendeHausaufgabe, in der 10 Textstellen mit Ausdeutung zu ermitteln waren. Die klassische Auswertungsvariante wäre z.B. eine Gruppenarbeit gewesen, in der man sich auf wenige wesentliche Textstellen einigt oder die bestehenden kategorisiert.
Aufgaben im Klassenblog:
Stelle auf Basis deiner Hausaufgabe und dem im Anschluss verlinkten Originaltext Zitate in den gemeinsam bearbeitbaren Dokumenten zusammen, die die dir zugewiesene Figur charakterisieren. Du kannst dafür den Originaltext durchsuchen und auch Zitate direkt herauskopieren (Menu “Bearbeiten†=> “Suchen und ersetzenâ€.
- <Link auf ein GoogleDocs-Dokument, welches den Text enthielt>
- <Link auf Etherpaddokument zu Figur 1>
- <Link auf Etherpaddokument zu Figur 2>
Schreibe auf Basis von Aufgabe 1 eine kurze Charakteristik der jeweiligen Figur, indem du <Link auf Schuletherpad> folgst (Create new Pad). Verlinkt euer Dokument in einem Blogbeitrag.
Zuschauen im Etherpaddokument:
Spannend ist der phasenartige Verlauf: Zunächst herrscht noch wenig Aktivität, dann stoßen mehr und Mehr SuS dazu. Da alle ihre Hausaufgabe einbringen, entstehen schnell Doppelungen und der Einzelne muss ziemlich schauen, damit er noch etwas Neues beiträgt. Der Screencast wurde mit der Time-Slider-Funktion von Etherpad und ffmpeg realisiert. Am besten schaut man sich das in der Vollbildansicht an – die Artefakte sind doch beträchtlich.
Erfahrungen:
- Es sollte ein moderner Browser sein – ansonsten funktionieren die Skripten für Etherpad und GoogleDocs nicht
- Ich habe die Chance vertan, die Ergebnisse im Pad kategorisieren zu lassen (merken!)
- Alle waren beteiligt an der Erstellung des Arbeitsergebnisses
- Die SuS gingen sehr intuitiv mit Etherpad um
Hallo,
das entspricht genau meiner Arbeitsweise.
Die drängendsten Probleme:
‑die Internetverbindung muss gut sein
‑anonyme Bearbeitungen sind erst ab der Oberstufe möglich, in der Mittelstufe hält stets mindestens einer die „Entfernen-Taste“ gedrückt und sabotiert damit alles
‑viele SuS nörgeln, weil sie den Mehrwert zunächst nicht erkennen und dazu eine gehörige Portion Bequemlichkeit kommt
‑vielen SuS sind Netbooks zu fummelig
Meine Erfahrungen:
‑ich benutze ein ähnliches Pad mittlerweile als gemeinsames Tafeldokument. Auf diese Weise entstehen sehr schnell hochwertige Tafelbilder.
‑es dauert lange, aber irgendwann kopieren die SuS die Arbeitsweise (z.B. in Gruppenarbeiten in Netbookklassen)
Berichte gerne von weiteren Erfahrungen!
Das mit der Internetverbindung geht bei uns eigentlich. Wir haben in der Schule DSL6000/568. Das bisschen HTTP-Verkehr steckt die ganz gut weg – gleichwohl sähe ich gerade bei solchen Anwendungen lieber die niedrige Latenz eines Kabelanschlusses.
Man kann sowas nicht mit jeder Klasse machen. Für Etherpad gibt es einen LDAP-Patch, dessen Einkompilierung mir noch nicht gelungen ist – das wäre für uns „die“ Lösung.
Die Nörgelei ist ja gerade ein Indiz dafür, dass sich nun alle beteiligen müssen – im Chat von Etherpad finden interessante selbstregulative Prozesse statt.
Ich will auch Netbookklassen – Classmates hätte ich gerne – zur Zeit kämpfe ich um einen Koffer mit schonmal acht Geräten für sinnvolle Kurs- und Gruppenarbeiten. Leider gibt es bei uns noch kein flächendeckendes WLAN.