Benutzerdaten für Moodle mit einer Tabellenkalkulation erzeugen

Mood­le bie­tet die Mög­lich­keit des CSV-Uploads, um Daten­be­stän­de zu pfle­gen. Wenn man in der – nach mei­ner Ansicht – bedau­erns­wer­ten Lage ist, kei­ne schon vor­han­de­ne exter­ne Authen­ti­fi­zie­rungs­mög­lich­keit nut­zen zu kön­nen, kann das ein eini­ger­ma­ßen kom­for­ta­bler Weg sein, um User­da­ten zu ver­wal­ten. Mood­le bie­tet eini­ge nütz­li­che Funk­tio­nen, um Nut­zer­na­men aus Tabel­len­da­ten zu erzeu­gen – viel­sei­ti­ger ist aber der Weg über die Tabellenkalkulation.

Jede Tabel­len­kal­ku­la­ti­on besitzt For­meln für Text – wenn man sich nur die­se anzei­gen lässt, wird man sehr schnell fündig.

  • KLEIN() wan­delt einen Text in Klein­buch­sta­ben um
  • LINKS() lie­fert den lin­ken Teil einer Zei­chen­ket­te zurück, durch zusätz­li­ches Argu­ment kann ich sagen, wie lang der Teil sein soll, stan­dard­mä­ßig gilt die Län­ge 1.
  • VERKETTEN() ver­knüpft zwei Zeichenketten
A B C
1 Riecken Maik

Um den Benut­zer­na­men „mriecken“ zu gene­rie­ren, gebe ich in der Zel­le A1 fol­gen­de For­mel ein:

=KLEIN(VERKETTEN(LINKS(C1);B1))

Gehen wir das mal von innen nach außen durch:

=LINKS(C1) gibt den Buch­sta­ben „M“ zurück
=VERKETTEN((LINKS(C1);B1) gibt die Zei­chen­ket­te „MRiecken“ zurück
=KLEIN(VERKETTEN(LINKS(C1);B1)) macht die­se Zei­chen­ket­te klein

Noch ein Beispiel:
=KLEIN(VERKETTEN(LINKS(C1;2);B1)) gibt dann z.B. „mariecken“ zurück

Es gibt auch die Funktionen
=RECHTS() – gleich wie LINKS() nur schnip­pelt die eben rechts
=TEIL() – schnei­det in der Mit­te aus
=GROSS() gibt es auch…

Das geht auch für Pass­wör­ter, die man dann gleich per Seri­en­brief mit­tei­len kann. Gefunden/geklaut/neu zusam­men­ge­fasst habe ich das (von) hier. Dafür nimmt man ein eige­nes Tabel­len­blatt und erstellt fol­gen­den Inhalt:

  • Zel­le A1 bis A9: Zah­len 1 bis 9
  • Zel­le A10 bis A35: Klein­buch­st­ab­den a bis z 
  • Zel­le A36 bis A61: Groß­buch­sta­ben A bis Z 

Dann in eine lee­re Zel­le fol­gen­de Formel:

=INDIREKT(„A“&ZUFALLSBEREICH(1;61))&INDIREKT(„A“&ZUFALLSBEREICH(1;61))&INDIREKT(„A“&ZUFALLSBEREICH(1;61))&INDIREKT(„A“&ZUFALLSBEREICH(1;61))&INDIREKT(„A“&ZUFALLSBEREICH(1;61))&INDIREKT(„A“&ZUFALLSBEREICH(1;61))

für sechs­stel­li­ge Pass­wör­ter. Für mehr Stel­len, muss man ein­fach noch zusätz­li­che „&INDIREKT(„A“&ZUFALLSBEREICH(1;61)“ am Ende ein­fü­gen. Die­se For­mel kopiert man im sepa­ra­ten Tabel­len­blatt ein­fach her­un­ter und fügt dann über „Inhal­te ein­fü­gen“ die erstell­ten Pass­wor­te in die Tabel­le im Pass­wort­feld ein, die die Nut­zer­da­ten ent­hält. Man kann das nicht direkt im glei­chen Tabel­len­blatt machen, da die For­mel spä­tes­tens bei einem neu­en Auf­ruf der Datei neue Pass­wör­ter erzeugt…

Für die ganz Beque­men gibt es hier zwei Down­loads für ein Mus­ter­ta­bel­len­blatt zur Gene­rie­rung von Pass­wor­ten. Dabei habe ich  bereits Zei­chen eli­mi­niert, die der Nut­zer ger­ne ver­wech­selt, etwa den Buch­sta­ben „O“ und die Null oder den Buch­sta­ben „l“ (ger­ne mit der Eins ver­wech­selt). Die Tabel­le bie­tet in der ers­ten Spal­te den Pool an Zufallzei­chen, in der zwei­ten ein sechs­stel­li­ges und in der drit­ten ein acht­stel­li­ges Zufalls­pass­wort an. Sie lässt sich leicht an die eige­nen Bedürf­nis­se anpassen.

Zusam­men mit den ande­ren Mög­lich­kei­ten, die durch den CSV-Import in Mood­le gege­ben sind, las­sen sich damit span­nen­de Din­ge anstellen.

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5 Kommentare

  • Super. Ich bin näm­lich (noch) in sel­bi­ger „bedau­erns­wer­ten“ Lage. Für die­ses Schul­jahr ist der Kram erle­digt – aber Dei­ne Anlei­tung hilft für die Zukunft sicher weiter. 

    Vie­len Dank.

  • hartmut

    Lie­ber Maik,

    ich bin mehr als beein­druckt. So eine prä­zi­se und weit­sich­ti­ge Zusam­men­stel­lung zum Erzeu­gen von Zugangs­da­ten für geschlos­se­ne Mood­le-Sys­te­me habe ich nir­gends bis­her ent­de­cken können.

    Klas­se, gro­ßen lie­ben Dank dafür. 

    Und die Hil­fe des Tabel­len­kal­ku­la­ti­ons­pro­gramm wird auch auf­ge­ru­fen — versprochen! 

    Gruß
    hartmut

  • Dank den Loben­den. Ich habe den Arti­kel an einer Stel­le kor­ri­giert und um zwei Down­loads für Mus­ter­ta­bel­len zur Pass­wort­ge­ne­rie­rung ergänzt. Das ist ja nicht nur für Mood­le interessant.

    Gruß,

    Maik

  • die­ser aus­führ­li­che Arti­kel hilft mir sehr wei­ter, da ich selbst einen „Pass­wort­ge­ne­ra­tor“ in Open­Of­fice erstel­len wollte.

    Außer­dem brach­te mir der Bei­trag ver­schie­de­ne für mich neue nütz­li­che Befeh­le näher.

    Ich hät­te nur eine klei­ne Ergän­zung: Mit dem Befehl VERKETTEN las­sen sich mehr als zwei Wer­te mit­ein­an­der ver­bin­den. Man könn­te z.B. auch einen Text schreiben:
    =VERKETTEN(C1;“ „;B1;“ hat den Benutzernamen“;KLEIN(VERKETTEN(LINKS(C1);B1)))

    Dies lässt belie­big erweitern.

  • Ja – und es geht noch kür­zer! Mir war wich­tig, auch das Prin­zip der ver­schach­tel­ten Funk­tio­nen zumin­dest anzu­deu­ten. Die Funk­ti­on „VERKETTEN()“ braucht es gar nicht, da die nor­ma­le Tabel­len­kal­ku­la­ti­on den Ope­ra­tor „&“ kennt.

    Bei­spiel:
    =C1&“ „&B1&“ hat den Benut­zer­na­men „&KLEIN(LINKS(C1)&B1)

    Dazu ist noch kür­zer als dei­ne Vari­an­te, aber syn­tak­tisch-didak­tisch nicht so hübsch…

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