Der externe VGA-Ausgang…
Nach dem letzten K®ampf mit meinem Notebook und Windows war ich bis zum letzten Donnerstag sehr glücklich mit meinem Ubuntu Jaunty. Es frisst dank den gstreamer-Codecpaketen „ugly und bad“ innerhalb von OpenOffice nahezu jedes Video und Audioformat, sodass man im Gegensatz zu Kleinweich Fenster nun gut Präsentationen gestalten kann – so dachte ich.
1. Pleite:
Der für die Präsentation angeschlossene Beamer wurde nur gefunden, wenn er bereits beim Bootprozess mit am externen VGA-Ausgang des Notebooks hing. Nahm man das Beamerkabel einmal ab und steckte es dann wieder darauf, war es aus mit der Synchronisation – bis zum nächsten Reboot.
Die Tasten zum Umschalten der Monitorausgabe funktionierten unter gdm erst gar nicht – mit Windows ging das tadelos in der gewohnten Art und Weise: 1x Fn+F5 => LCD dunkel, Beamer hell / 2x Fn+F5 => LCD und Beamer hell / 3x Fn+F5 => LCD hell, Beamer dunkel.
Unter Ubuntu Jaunty (gdm): nix – keine Reaktion. Nun gut – damit kommt man notfalls noch klar, indem man Beamer und Notebook eben gemeinsam hochfährt und bis zur Präsentation wartet. Naserümpfen von den Interfacelern „Und das soll’n Betriebssystem sein?“ – das muss man dann durch.
2. Pleite:
Videos spielten zwar wunderbar auf dem LCD – via Beamer gab es nur eine schwarze Fläche zu sehen.
Viele innere Flüche und Zweifel später dann die Kampfansage: Das muss doch gehen. Natürlich ging es auch. Am einfachsten ließ sich die 2. Pleite lösen:
gstreamer-properties
… auf der Konsole getippt und dann die Videoausgabe von „automatisch“ auf „X11“ umgestellt – und alles war hier schonmal gut.
Und der Rest ward peinlich…
Mein Notebook ist ein gebrauchtes Businessnotebook mit eingebauter, echter Dualhead-Grafikkarte, d.h. da sitzen tatsächlich zwei getrennte Grafikprozessoren drin. Das Bios schaltet während des Bootens das gleiche Bild auf beide Ausgänge – soweit zu Thema „es funktionierte nach dem Booten“.
Jaunty erkennt – im Gegensatz zu Kleinweich Fenster, das mit einem extra zugeschnittenen Recovery-Image von HP daherkommt – beide Grafikkerne, richtet also auch zwei Displays ein. Findet es beim Boot am externen VGA-Ausgang einen aktiven Monitor, konfiguriert es diesen brav und wirft mangelns besserer Optionen das Desktopbild drauf.
Zieht man den Stecker des Beamers, deaktiviert Jaunty den zweiten Kern – was soll der auch wertvollen Strom verballern, wenn das eh nix zu sehen ist (das war dann schon die zweite Erkenntnis). Der externe Monitorausgang lässt sich aber im Menu „System“ => „Anzeige“ immer wieder aktivieren – wenn da wirklich ein Monitor oder Beamer dranhängt. Natürlich wird dann gleich auch die maximale Auflösung/Bildwiederholungsrate erkannt. Und mit einem Mal hat man zwei Monitore, die sich getrennt voneinander konfigurieren lassen. Wenn man die dazu notwendigen Klicks jedoch nicht kennt, wartet man verzweifelt auf das Beamerbild…
Dann kann man sich entscheiden, ob das Desktopbild „gespiegelt“ (Übersetzungfehler – „mirroring“ heißt hier eher „kopieren“) werden soll, oder als Erweiterung des Desktops dient. Man kann festlegen, ob der Desktop nach links, rechts, oben, unten, schräg rechts usw. erweitert werden soll. Und eine eigene Auflösung für den externen Ausgang kann man auch fahren.
Dann tun sich jetzt Möglichkeiten auf, z.B. kann man auf dem LCD während des Vortrags eine Webseite „spontan“ aufrufen und dann mitsamt Browser „live“ auf den Beamer „schieben“ – cool… Für Jaunty ist das zweite Display nämlich nix anderes wie ein virtueller Desktop – mit allen Möglichkeiten (Kopfstände, alle Spiegelungen, seitenverkehrte Darstellung für Rückprojektion usw.).
Wer will/braucht da noch die blöde Fn+F5-Kombination? So kann ich arbeiten – ohne vorherige Treiberkonfiguration – wohlgemerkt, alles „ab Installation“ von Jaunty vorhanden…
Wenn Du das für Präsentationen bei Vorträgen einsetzt, solltest Du mal hier drauf schauen:
http://extensions.services.openoffice.org/project/presenter-screen
Wenn man sich dran gewöhnt hat, mag man nicht mehr ohne.
Schon ausprobiert – nett. Auf meinem P4-Mobile (2Ghz) mit 512MB RAM wird es doch a bissle eng, weil OpenOffice dann doch zu viel JAVA einsetzt. Die Videos mache ich jetzt lieber mit VLC – da läuft’s fluffig mit…
Was für ’ne Kiste ist das? Wenn das die D6xx-Serie ist, die kann man imho bis zu 2GB aufRAMmen.
Das ist die nx9xxx-Serie. Die verträgt 1GB stinknormales DDR2-333 (2x SO-DIMM-Steckplatz).