Kugelteilchenmodell over head…
Der gute alte Overheadprojektor ist immer wieder für Überraschungen gut. Momentan kämpfe ich gerade in meiner 6. Klasse mit den Geheimnissem von heterogenen und homogenen Gemischen. Dazu hatten wir experimentell die „Abgase“ beim Erhitzen von Wasser und bei der Verbrennung einer Kerzen mit Hilfe einer kühlen Glasplatte untersucht. Der Rückstand beim Wasser war flüssig, der von der Kerze fest. Die Kerze konnten wir rußen, das Wasser verdampfen sehen. Da musste also auf jeden Fall in beiden Fällen ein heterogenes Gemisch herausgekommen sein. Nun galt den Unterschied von Dampf und Rauch im Kugelteilchenmodell zu beschreiben (ja, auch eine 6. Klasse kann sich die abstrakten Kugelteilchen vorstellen…). Eine spontane Idee: Ich werfe verschieden große runde Teilchen auf einen Overheadprojektor und lasse die SuS mal machen:
Die kannten die Aggregatzustände im Kugelteilchenmodell und konnten sofort Gas (rote Kugeln) und Flüssigkeitsteilchen (Centstücke) darstellen. In der Projektion sah es dann so aus:
Den Rauch (der ja feste Anteile besitzt), stellten die SuS so dar:
Man sieht sehr hübsch die „geordneten“ festen Teilchen (die auch beim Lagerfeuer so in den Augen schmerzen).
Beim Legen gab es noch einige Zufälle: Wenn man Kugel nämlich von der Mitte ausgehend gleichmäßig verteilt, streben von der Mitte ausgehend zu den Rändern des Projektors. Das ist fast so, als ob man einen Alkoholtropfen in einem Luftballon verdampft.
Hübsch war auch, dass sich die gesamte Klasse mit an Theoriefindung beteiligen konnte – so ein Overheadbild lässt sich auch in der letzten Reihe erkennen, gerade wenn es so dermaßen variabel und exorbitant didaktisch reduziert ist.
Ich werde noch wahnsinniger:
Ich versuche jetzt einmal, die Vorgänge bei einer Destillation mit diesen Kugeln darstellen zu lassen. Müsste mit einer vorbereiteten Folie ganz gut gehen.
Wie die Bilder zustande gekommen sind, darf auch keiner erfahren:
Ein Schüler hatte ein Fotohandy dabei und durfte es zu Dokumentationszwecken einschalten – ich wurde einmal mehr vom eigenen Erfolg überrascht. Vielen Dank, Artur!
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