Die Tütenaktion
Ihr wollt alle von eurer Freizeit etwas mit nach Hause nehmen? Ihr brennt darauf, anderen Menschen etwas zukommen zu lassen und freut euch auch selbst über Rückmeldung? Ihr sucht als Gruppenleiter noch die Aktion, die auf einer Freizeit so nebenher laufen kann? Ihr wollt ein Highlight am Ende der Fahrt? Dann habe ich hier genau das Richtige für euch…Das Schöne an dieser Aktion ist die Tatsache, dass man zwei Arten von Rückmeldung geben kann:
1.Für alle sichtbar außen auf der Tüte,
2.Durch das Schreiben von Briefen, Malen von Bildern usw. persönlich an den Tütenbesitzer adressiert. Neugierig geworden? Dann mal nix wie los und abwärts scrollen!
Was man braucht:
- Für jeden Teilnehmer eine Papiertüte DINA4 (erhältlich z.B. in Großmärkten)
- alte Zeitschriften zum Ausschneiden von Bildern, Texten usw.
Klebstoff - Malutensilien (Wachser, Buntstifte…)
- eine zentralen Ort im Gemeinschaftsraum (Tisch)
- eine überschaubare Gruppe
- eine mindestens fünftägige Freizeit
Wie das geht:
Am ersten gemeinsamen Abend erhält jeder Teilnehmer und Mitarbeiter eine Papiertüte. Es ist seine Aufgabe, diese so zu gestalten, daß jeder weiß, wem die Tüte gehört. Alle Tüten werden auf einen großen Tisch in den Gemeinschaftsraum gestellt. Im Laufe der Freizeit darf jeder jede Tüte mit Dingen bekleben oder bemalen, von denen er glaubt, daß sie zu dem Besitzer in irgendeiner Form passen. Das Bekleben kann anonym erfolgen, jedoch hat der Besitzer am letzten Abend, wo alle Tüten ausgegeben werden, die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen.
Es können auch Briefe, Bilder usw. in die Tüte gesteckt werden, jedoch sollte alles, was sich im Inneren befindet, einen Absender tragen. Wann die einzelnen Dinge gestaltet und in die Tüte gesteckt werden, sollte offen bleiben.
Der Besitzer darf während der Freizeit nicht in seine oder gar in eine fremde Tüte schauen. Es spricht aber nichts dagegen, die äußere Gestaltung zu begutachten. Erst am Ende der Freizeit werden alle Tüten ausgegeben und die Geheimnisse gelüftet. Es sollte an dem betreffenden Abend noch Raum für das ein oder andere Gespräch sein.
Ergänzung:
Das Problem besteht bei dieser Aktion oftmals darin, daß bestimmte Tüten überquellen, während andere nahezu leer bleiben. Dieses Dilemma läßt sich jedoch umgehen. Als zusätzliche Aufgabe kann man die Gruppe bitten, daß sich jeder für jeden aus der Gruppe ein Wort ausdenkt, es auf einen Zettel schreibt und diesen in die Tüte des Betreffenden steckt. Das Wort sollte in irgendeiner Form zum anderen passen. Es sind jedoch auch Assoziationen möglich. Die „Wortfindung“ sollte spätestens am letzten Tag der Freizeit beendet sein. Auf diese Weise hat jeder von jedem irgendeine Form vom Rückmeldung und jeder muß sich mit jedem gedanklich auseinandersetzen.
Erfahrungen:
Ich denke, daß sich ein Hinweis von selbst versteht: Die Tüten sind nicht als ultimative Medien für Racheakte oder ähnliche Gehässigkeiten gedacht. Das solltet ihr als Leiter auch am ersten Abend entsprechend deutlich machen. Auch bei dieser Methode gibt es das „Außenseiterproblem“. Es wird immer Leute geben, deren Tüte recht karg und leer bleibt. Eure Aufgabe als Leiter besteht darin, soetwas zu sehen und entsprechend zu reagieren.
Diese Aktion ist ansonsten sehr spannend, wenn sie entsprechend verpackt und angeleitet wird. Man stellt oftmals erstaunliche Dinge fest oder bekommt Kontakt zu Leuten aus der Gruppe, die vorher nicht im Blickfeld waren. Das Feedback kann öffentlich und persönlich gegeben werden. Ich denke, daß man an meiner Tüte, die ich euch oben auf der Seite mal gescannt habe, schon vieles deuten und interpretieren kann, nur das ihr die Entstehungs-Geschichten nicht kennt :o)…