Das Bürgermeisterspiel

Was man braucht: 

  • einen Raum oder gutes Wetter
  • Sitz­ge­le­gen­heit für jeden Teilnehmer
  • 10–20 Leu­te

Wie das geht:
Es gibt vier unter­schied­li­chen Rol­len, die zu beset­zen sind:

Gul­li (1x zu besetzen)
Bür­ger (ca. 60% der Leu­te ohne Bür­ger­meis­ter und Gulli)
Stadt­rat (ca. 40% der Leu­te ohne Bür­ger­meis­ter und Gulli)
Bür­ger­meis­ter (1x zu besetzen)

Es gibt wei­ter­hin eine fest­ge­leg­te Rang­fol­ge (abstei­gend): Bür­ger­meis­ter – Stadt­rat – Bür­ger – Gul­li. Man sitzt im Kreis, wir neh­men mal an, unse­re Grup­pe besteht aus 12 Per­so­nen und wir haben einen Bür­ger­meis­ter aus­ge­lost. Begin­nend mit dem Bür­ger­meis­ter ergibt sich ent­ge­gen dem Uhr­zei­ger­sinn fol­gen­de Rol­len­ver­tei­lung: Bür­ger­meis­ter – Gul­li – 6.Bürger – 5.Bürger – 4.Bürger – 3.Bürger – 2.Bürger – 1.Bürger – 4.Stadtrat – 3.Stadtrat – 2.Stadtrat – 1.Stadtrat (und dann kommt wie­der wer?). Jeder im Kreis hat also eine fes­te Rol­le zu Anfang des Spie­les – bis hier­her war es ja noch ein­fach, aber jetzt geht es los:

Nach unten in der Rang­fol­ge (s. oben) wird gesiezt (‚Sie‘ sagen), nach oben und bei glei­chem Rang geduzt (‚Du‘ sagen). Das bedeutet:
Der Bür­ger­meis­ter wird von allen gesiezt und er selbst duzt alle.
Ein Stadt­rat siezt den Bür­ger­meis­ter und duzt alle anderen.
Ein Bür­ger siezt alle Stadt­rä­te und den Bür­ger­meis­ter und duzt alle Bürger
Zum Gul­li kom­me ich noch …

Nun gibt es einen vor­ge­schrie­be­nen Dia­log, der wie folgt funk­tio­niert, der Bür­ger­meis­ter beginnt:

    Bür­ger­meis­ter: ‚Ges­tern abend lief ich durch die Stra­ßen unse­rer Stadt und traf den 3. Stadt­rat.‘ (nur als Bsp. er kann auch sonst­wen tref­fen, aber nicht den Gulli)
    3. Stadt­rat: ‚Wen mich?‘
    Bür­ger­meis­ter: ‚Ja, Dich.‘
    3. Stadt­rat: ‚Mich nicht.‘
    Bür­ger­meis­ter: ‚Wen dann?‘
    3. Stadt­rat: ‚Sie tra­fen den 4. Bür­ger‘ (nur als Bsp. er kann auch sonst­wen tref­fen, aber nicht den Gulli)
    4. Bür­ger: ‚Wen mich?‘
    3. Stadt­rat: ‚Ja, Dich
    4. Bür­ger: ‚Mich nicht.‘ 3. Stadt­rat: ‚Wen dann?‘
    4. Bür­ger: ‚Sie tra­fen den Bür­ger­meis­ter.‘ (nur als Bsp. er kann auch sonst­wen tref­fen, aber nicht den Gulli)
    Bür­ger­meis­ter: ‚Wen mich?‘
    4. Bür­ger: ‚Ja, Sie.‘
    … usw.

alles klar ? Der Gul­li soll eben die­sen End­los­dia­log durch mög­lichs unqua­li­fi­zier­te Äuße­run­gen stö­ren. Man jemand einen Feh­ler oder braucht er zu lan­ge, wird er selbst zum Gul­li degra­diert. Jetzt ent­steht ja eine Lücke, die durch Auf­rü­cken gefüllt wird, d.h. alle Per­son, die auf­rü­cken, stei­gen auch im Rang um eine Stu­fe (auf­pas­sen!). Bsp.: Der 1. Stadt­rat ver­has­pelt sich. Der 2. Stadt­rat wird nun 1. Stadt­rat, der 3. Stadt­rat 2. Stadt­rat usw. ( und der Gul­li – na? – der wird 4. Bür­ger!) Die Rol­len­ver­tei­lung ist nach obi­gen Schlüs­sel der Grup­pen­grö­ße anzupassen.

Erfah­run­gen:
Erst­mal eines vor­weg: Das Gan­ze hört sich kom­pli­zier­ter an als es tat­säch­lich ist und läuft nach eini­gen Pro­be­durch­läu­fen wie von selbst. Als Gul­li braucht man Phan­ta­sie, gera­de wenn der Bür­ger­meis­ter fit ist. Kar­rie­re­gei­le Men­schen soll­ten es also unbe­dingt auf den Bür­ger­meis­ter abse­hen, weil dann mit Sicher­heit alle um einen Rang stei­gen. Den 4. Bür­ger zu mal­tre­tie­ren nützt nur dem Gul­li etwas…

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