Die polare Atombindung und wie man sie erklären kann
Elektronenverteilung im Chlorwasserstoffmolekül
Originalbild: http://de.wikipedia.org/wiki/Polare_Atombindung
Bei einer gewissen Differenz der EN-Werte beiden an einer kovalenten Bindung beteiligten Atome kann es dazu kommen, dass sich die Bindungselektronen bevorzugt am elektronegativeren Bindungspartner aufhalten, d.h. ihre Aufhaltwahrscheinlichkeit rund um diesen ist höher – das versteht ja kein Mensch.
Jugendliche gehen aber gerne in die Disko und in vielen Diskos kann man die tanzende Menge von oben beobachten. Nun gibt es in jeder Disko auch Frauen, die den sogenannten „einsamen Tanz“ zelebrieren (wer mehr darüber wissen mag, möge einmal nach dem Begriff googlen).
Machen wir einmal folgende Annahme:
In dieser Disko gibt es zwei Frauen, die 8m voneinander entfernt tanzen. Sie tanzen relativ ortsfest. Eine von beiden entspricht dem gängigen Schönheitsideal etwas mehr als die andere. Um sie herum tanzen zwei Männer, die innerhalb der Disko ständig ihren Platz wechseln, also z.B. Pogo tanzen – oder so. Wenn man diese kleine Gesellschaft nun 60 Minuten tanzen lässt und jede Minute ein Foto macht, wird man feststellen, dass man auf den 60 entstandenen Fotos bei der mehr dem Schönheitsideal entsprechenden Dame öfter einen Mann sieht als bei der anderen.
Die Frauen sind die Atomkerne (oder Atomrümpfe). Die Männer sind die Elekronen. Das verstehen viele SuS. Ich habe nach mehr solche Bilder auf Lager. Irgendwann mehr davon.
Ich hatte zur Frage, warum innerhalb des PSE die EN von der ersten zur achten Hauptgruppe zunimmt, eine ähnliche Erklärung verwendet:
Bei OBI gibt es gratis Topfblumen. Die Schülerin (die es nicht verstanden hatte) geht alleine an OBI vorbei und liest ein kleines Hinweisschild am Zaun zu den gratis Topfblumen. Wie dolle müsse sie sich beeilen, um eine Blume zu holen, fragte ich. „Gar nicht, bin ja die einzige!“ war die Antwort. Szenenwechsel: Nun steht eine große Anzeige zur gratis Topfblumenaktion bei OBI in sämtlichen Medien. Besagte Schülerin geht nun extra deswegen zu OBI und sieht 100te weitere Menschen. Die Frage „Wie sehr musst du dich beeilen?“ beantwortete sie sofort mit „ganz schnell, die wollen ja alle Blumen haben“. Ich übertrug dann noch die Topfblumen auf die Atomkerne und die Menschen auf die Elektronen, und es war verstanden worden.
Ich bin mit meiner Erklärung schon sehr stark oberstufenfixiert – irgendwie brauchte ich ein anschauliches Mittel, um Wahrscheinlichkeitsverteilung zu modellieren – daher die Foto- und Auszählgeschichte. Das müsste mit Topfblumen auch gehen, wenn diese unterschiedliche Preise haben oder unterschiedlich aussehen. Ich habe es auch schon weniger sexistisch mit zwei Automodellen auf der IFA und der Männerdichte probiert – geht auch.
Beim EN-Wert versuche ich, immer die beiden relevanten Faktoren (Kernabstand & Kernladung) mit in meine Theoriefindung einzubeziehen, da sich hieran das Prinzip „Abhängigkeit einer Größe von zwei unterschiedlichen Faktoren“ ganz gut üben lässt – das klappt auch nummerisch zumindest bei den ersten zwanzig Elementen recht gut. Spätestens bei den Nebengruppen kommt man ohne Quantenzahlen da ja nicht mehr weiter…